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Die Römisch-Katholische Schweiz




Die Inklusin Wiborada wird um 928 von den Ungaren erschlagen (Buchmalerei «St. Galler Hausheilige»).


Heilige Wiborada

Die Retterin der St. Galler Klosterbibliothek († 928)

Wiborada war nicht nur eine fromme, sondern auch eine kluge Frau. Sie hatte sich in St. Gallen in eine Nonnenzelle einschliessen lassen (Inklusin). Als 928 das ungarische Heer auf St. Gallen marschierte, gab sie den Rat, die kostbare Bibliothek der Mönche auf der Insel Reichenau in Sicherheit zu bringen, weil sie davon ausging, dass die berittenen Ungarn nicht auf die Insel kommen würden. Damit hat sie der Nachwelt einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Die Bibliothek enthielt unter anderem «das älteste Buch in deutscher Sprache aus dem Jahr 720 sowie das um 920 in St. Gallen entstandene älteste Liederbuch der Welt» (ökum. Heiligenlexikon). Die Stiftsbibliothek St. Gallen gehört seit 1983 zum Weltkulturerbe. Während die St. Galler Mönche vor den Ungarn flohen, blieb Wiborada in ihrer Zelle und wurde von den Eindringlingen erschlagen. <Mehr>

Wiborada wurde 1047 von Papst Clemens II. als erste Frau im offiziellen römischen Verfahren heilig gesprochen.

Ihr Gedenktag ist der 2. Mai. Verehrt wird sie unter anderem als Patronin der Bibliotheken und Bücherfreunde.



Zuletzt geändert am: 26.10.11